Ring frei

Mit professionellem Auftritt zum Champion

Das professionelle Vorstellen eines Hovawarts auf Hundeausstellungen ist eine Kunst für sich, aber keine schwarze Magie! Kirsten Breidenbach und Rolf Schettler erläutern, worauf es beim Training ankommt, welches Equipment für einen erfolgreichen Schauauftritt benötigt wird und welche Besonderheiten im nationalen und internationalen Ausstellungswesen zu beachten sind.


TEXT Kirsten Breidenbach, Rolf Schettler FOTOS Rolf Schettler

Hundesport ist unglaublich vielseitig: es gibt längst nicht nur den Dreikampf aus Fährte, Unterordnung und Schutzdienst, sondern u.a. auch den Turnierhundsport (THS), Mantrailing, Dog Dancing, Obedience, Agility, Fly-ball oder eben auch das Ausstellungswesen für Rassehunde.
Hundeausstellung als Sport? So mancher eingefleischte Hundesportler wird da die Stirn in Falten legen, blickt er doch oft mit leicht gerümpfter Nase auf die „Schau-Tussis“, die vor jeder Ausstellung mit Fön, Kamm und Bürste erst eine halbe Stunde lang ihren Hund und dann sich selbst in Form bringen. Aber bitte, Hovawarte sind keine Pudel und auch keine Bobtails. Während viele Ausstel- ler anderer Rassen sofort nach dem Eintreffen am Schaugelände, sei es eine Halle oder ein Außenplatz, sofort in großer Eile den Fri- siertisch aufbauen, ihren Equipment-Koffer öffnen und sich sofort daran machen, die Vierbeiner zu kämmen und zu bürsten was das Zeug hält, klappen Hovawart-Leute ihren Campingstuhl auf und genehmigen sich erst einmal einen Kaffee.

Solange es Rassehundezucht gibt, so lange gibt es auch Hundeaus- stellungen. Die wettbewerbsmäßige Bewertung der äußeren Erscheinung nach Konformität mit dem Rassestandard, nach Typ, Korrektheit des Körperbaus und Bewegung ist für den einen ein notwendiges Übel („Muss man mal gemacht haben!“), für den anderen ein Hobby mit Suchtpotenzial, für wieder andere eine unerlässliche Werbeplattform für ihre Zucht oder ihren Deckrüden. In der Außenwirkung sind Hundeausstellungen Werbung für die Rasse insgesamt und ein züchterisches Selektionsinstrument bzw. ein Schaukasten für den Qualitätsstand der Population und einzelner Zuchtlinien.

Übung macht den Meister!
Nun könnte man meinen, dass es reicht, einen möglichst korrekten und vielleicht noch besonders schönen Hund zu besitzen und der Ausstellungserfolg sei gesichert. Dem ist nicht so! Gute Vorbereitung ist nicht nur die halbe Miete, sondern Voraussetzung dafür, dass der jeweilige Richter die Qualität eines Hundes auch zutreffend beurteilen kann. Ist der Hund nicht willig, sein Gebiss untersuchen zu lassen, kann dies noch so perfekt sein, der Richter wird den Kandidaten disqualifizieren. Ein Hund mag traumhafte Bewegungen haben, wenn er im Ring nur herumspringt und in die Leine beißt, wird er deutlich unter seinen Möglichkeiten bleiben.

Also: Übung macht den Meister! Aber wann fängt man mit dem Ringtraining an? Einfache Antwort: so früh wie möglich. Schon der 10 Wochen alte Welpe, dem man ein Halsband anlegt, um die ersten Übungen zur Leinenführigkeit zu machen, kann auf die Ausstellung vorbereitet werden. Ein weit verbreiteter Irrtum in Hovawart-Kreisen ist es, dass ein einmaliges Ringtraining im Frühling ausreicht, um fit zu sein für den Schauring. Ein Schnupperkurs mag eine erste Orientierung geben, worauf es bei der Präsentation eines Hundes ankommt, doch wer wirklich Erfolg haben will, muss regelmäßig trainieren. Drei Trainingselemente sind dabei von Bedeutung: Führigkeit, korrektes Stehen sowie das Abtastenlassen und die Gebisskontrolle durch den Richter.

Führigkeit
Die Basis der gesamten Hundeausbildung ist die Leinenführigkeit, ganz gleich welche Ausbildungsschwerpunkte man im Auge hat. Leinenführigkeit hat immer auch mit Bindung zum Hund zu tun. Der Hund muss auf seinen Führer aufmerksam und neugierig sein. Wobei es natürlich Unterschiede gibt zwischen der konventionellen Unterordnung und der Präsentation. In der Unterordnung folgt der Hund (mit und ohne Leine) mit seiner Schulter am linken Knie des Hundeführers und hat seinen Blick hauptsächlich zu seinem Menschen gerichtet. Im Ausstellungsring hingegen soll der Hund mit einem gewissen seitlichen Abstand zum Vorführer, hauptsächlich links, aber auch mal rechts, in möglichst freier, vor allem auch schulterfreier und mit viel Schub vorgetragener Bewegung laufen und dabei den Blick möglichst nach vorne richten, weil die Trabbewegung dann gleichmäßiger ist.

Das Trabtempo wird so gewählt, dass der Hund seine Mechanik optimal präsentieren kann. Zu schnelles Laufen ist dabei genauso schädlich wie zu langsames. Da immer nur einer den Vorteil hat, vorneweg zu laufen, sind die übrigen von dessen Tempo abhängig. Mit einem gut trainierten Hund kann man aber auch darauf reagieren, durch Verkürzen des Tempos oder besseres Ausnutzen der Ecken. Vorausgesetzt, der Vorführer ist selbst bei guter Kondition, was übrigens auch eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg ist, vor allem bei Freiluft-Veranstaltungen, bei denen die Ringe meist doppelt so groß sind wie in der Halle.

Die Sorge, dass Hunde zwischen Unterordnung und Schaupräsentation verwirrt werden könnten, ist unberechtigt, denn nicht nur unsere Hovawarte sind clever genug, die Anlässe zu unterschieden. Helfen können wir ihnen dabei, indem wir z.B. bei der Unterordnung ein anderes Halsband und eine andere Leine benutzen als beim Ringtraining. Welche Ausrüstung bei Ausstellungen sinnvoll ist, wird später noch vertieft. Dann lernen sie auch sehr schnell, dass alles seine Zeit hat, das Spielen und die Arbeit. Und bei der Arbeit wird nicht herumgehüpft oder mit der Leine gespielt. Die Schauwende rechts und links herum, die Kehrtwende, der Tempowechsel, das alles macht das Ringtraining für den Hund interessant. Denn bei allem darf ein ganz wichtiger Punkt nicht vergessen werden: der Hund soll sich ausdrucksvoll, freudig und aufmerksam zeigen, auch das muss geübt werden. Wie das geht, dazu später mehr. Ob eine Ausstellung in der Halle oder im Freien stattfindet, macht einen großen Unterschied. Sehr verschieden sind etwa die Böden, die Temperaturen und die Geräuschkulisse. Also müssen auch diese Unterschiede dem Hund vertraut sein.

Stehen
Keine Ausstellung ohne zuverlässiges Stehen des Hundes, etwa in zwei Metern Distanz zum Richter. Auch hier haben es die Hovawart-Menschen etwas einfacher als die Freunde anderer Rassen. Bei uns gibt es kein „Posing“, bei dem Kopf und Rute zurechtgebogen werden. Wir lieben die Natürlichkeit im Auftritt. Aber Natürlichkeit ist kein Widerspruch zu dem Bemühen, seinen Hund vorteilhaft zu präsentieren. Die natürliche Neigung des Hundes, sich alsbald zu setzen, muss durch das einfache Kommando „Steh“ kultiviert werden, anfangs ganz einfach, indem wir mit der Hand unter dem Bauch das Sitzen verhindern, bei häufiger Wiederholung des Hörzeichens „Steh“. Nach 300 Wiederholungen, so sagt man, hat der Hund das gelernt. Gelegentlich müssen wir ihn daran erinnern. Es gibt Ringtrainer, die verlangen, dass der Hund die gesamte Zeit im Ring steht, ganz gleich wie groß die zur Bewertung anstehende Gruppe ist. Der Richter könnte ja jederzeit hinschauen. Andererseits soll der Hund, wenn es darauf ankommt, frisch und ausdrucksstark auftreten und keinesfalls ermüdet oder gelangweilt durch langes Stehen, was für ein Ablegen während der Wartezeit im Ring spricht. Eine Gradwanderung, für die es kein „richtig“ und „falsch“ gibt.

Jede Hundeausstellung im In- und Ausland, ganz gleich in welcher Ausstellungsklasse, beginnt stets mit der Einzelmusterung der vorgestellten Tiere. Dazu verschafft sich der erfahrene Schaurichter immer zunächst ein Gesamtbild des Hundes, bevor er sich mit den Details befasst. Dazu wird der Hund, wenn seine Ausstellungsklasse (z.B. Offene Klasse Rüden) aufgerufen wird, angeleint in den Ring geführt.

Moment: „angeleint“ – aber wie?

Zunächst reicht ein einfaches Alltagshalsband, wie etwa ein langgliedriges, einreihiges, aber auf keinen Fall auf Zug gestelltes Kettenhalsband, so wie es auch bei allen hundesportlichen Prüfungen Usus ist, kombiniert mit einer einfachen, nicht zu langen Leder- oder Kunststoffleine. Auch ein Lederhalsband ist völlig in Ordnung. Das grundsätzliche Motto lautet: weniger ist mehr! Jeder weiß, dass es für den ersten Eindruck keine zweite Chance gibt. Daher sollte man wissen, dass es auch bei Halsband und Leine etwas gefälligere, schickere Alternativen gibt. Die dünne, rundgenähte kurze Lederleine zum Beispiel, entweder als Einheit mit einem filigranen Leder oder Metall-Halsteil oder mit einem separaten, aber in Farbe und Material passenden Halsband. Auch diese Halsbänder dürfen nicht als „Würger“ geschnallt werden, das verbietet die Schauordnung explizit. Helle Brauntöne passen bei unseren Hovawarten immer gut, etwa im Ton der Blond- oder Markenfärbung. Mit der filigranen Leine will der Hundeführer gleich eine Aussage verbinden: „Seht her, mein Hund läuft wie am Schnürchen, mit ganz leichter Hand!“ Bevor Hund und Hundeführer den Ausstellungsring betreten, wird das Halsband noch einmal in Richtung Genick des Hundes geschoben. Das macht einen schöneren Hals und erleichtert die Einwirkung des Hundeführers. Aber Vorsicht: bitte nicht das Fell nach oben schieben, weil das die Ohrenhaltung des Hundes negativ beeinflussen kann.

Wenn der Richter sich einen ersten Gesamteindruck über die äußere Erscheinung des Hundes verschaffen will, sollten wir ihm das nicht schwerer machen als nötig. Dunkle Kleidung beim schwarzen oder schwarzmarkenen Hovawart ist daher nicht die beste Idee, ebenso wenig wie ein Ton-in-Ton-Outfit in beige oder „curry“ neben dem blonden Hund. Partner-Look ist definitiv nicht gefragt! Kontrastreich, aber nicht zu auffällig sollte die Kleidung des Hundeführers sein. Ob eine sommerliche, regionale Clubschau unter freiem Himmel oder eine internationale CACIB-Hallenveranstaltung: die Kleidung des Hundeführers bei den Hovawarten ist Geschmackssache mit großer Bandbreite der Geschmäcker, auch das unterscheidet uns von anderen Hunderassen. Der Hund steht im Mittelpunkt, nicht der Mensch! Wer Ton-in-Ton neben seinem Hund läuft, sollte wissen, dass er nicht nur die Beurteilung der Rückenline des Hundes im Gang erschwert, sondern auch das Gesamtbild verschwimmen lässt. Schwierig ist die Wahl der Kleidung für Profi-„Doghandler“, die verschiedene Hunde vorführen, womöglich in verschiedenen Farben. Aber das soll hier nicht unser Thema sein.

Von entscheidender Bedeutung ist die Wahl des richtigen Schuhwerks für den Vorführer. Bequem muss es sein und darf beim Laufen nicht stören. In Stöckelschuhen zu traben sieht nicht wirklich elegant aus. Der flache, aber rutschfeste Schuh, gerne auch ein Sportschuh, ist im Ausstellungsring die richtige Wahl, denn mitunter muss man etliche Runden durchhalten und sollte dann mindestens so leichtfüßig traben wie sein Hovawart. Dass dazu auch eine gewisse Grundkondition vonnöten ist, sei hier nur am Rande erwähnt (merke: Hundeausstellung = HundeSPORT!).

Zähne zeigen
Doch zurück zum Ablauf im Schauring. Die meisten Richter lassen alle Hunde einer Klasse zuerst einmal eine Runde traben, bevor sie sich dann jedem einzelnen Hund im Detail widmen. Erster Teil dieser Einzelmusterung ist die Gebisskontrolle. Dazu möchte der eine Richter den Hund bei Fuß sitzen sehen, der andere macht die Gebisskontrolle lieber im Stand. Kommt keine Anweisung, sollte der Hund bei Fuß sitzen, weil diese Position bei der Gebisskontrolle stabiler ist. Zunächst werden die Schneidezähne bei geschlossenem Gebiss (Scherengebiss) geprüft, indem die Ober- und Unterlippe nach oben bzw. unten geschoben wird. Dann wird die Vollständigkeit der ganzen Zahnreihe seitlich und bei geöffnetem Maul überprüft. In der Regel (jedenfalls bei den Hovawarten) legt der Richter selbst Hand an, nur selten wird man als Hundeführer gebeten, die Zähne seines Hundes zu zeigen. Folglich muss sich jeder Ausstellungshund auch von fremden Menschen ans und ins Maul fassen lassen und zwar gelassen und ohne Widerwillen. Daher sollte jeder Hundebesitzer diese Prozedur schon ab dem Welpenalter regelmäßig und mehrmals wöchentlich üben, bis dies zur Selbstverständlichkeit wird.
Aber bitte: niemals mit Zwang! Zu schnell geht die Unbefangenheit des Hundes verloren und ist nur schwer wiederherzustellen. Wenn verschiedene Familienmitglieder diese Übung machen, umso besser. Wichtig ist nur, dass das Zähnezeigen ohne Druck erfolgt und am Ende eine Belohnung folgt. Vielleicht sogar kombiniert mit dem Hörzeichen „Zäääähne“, um eine positive Konditionierung zu erreichen, die dann auch in der angespannten Schauatmosphäre hilft.
Bitte unbedingt darauf achten, dass man dem Hund beim Zähnezeigen nicht an der Nase wehtut bzw. die Nasenlöcher zuhält. Wenn’s zuhause gut klappt, dann sollten der Trainer auf dem Hundeplatz und andere versierte Hundefreunde gebeten werden, die Zähne-Übung zu machen, damit der Hund diesen Vorgang auch mit Fremden in angenehmer Erinnerung hält. Diese Grundübung hilft dann übrigens ebenfalls dabei, dem Hund ganz entspannt und regelmäßig die Zähne putzen zu können, damit sich erst gar kein Zahnstein am Übergang zwischen Zahn und Zahnfleisch bilden kann. Denn auch das könnte im Ausstellungsring Punkte kosten.

Abtasten
Da der Hovawart – glücklicherweise – zu den behaarten Hunderassen zählt, ist sein Körperbau mit bloßem Auge nur bedingt zu erfassen. Tiefe und Breite des Brustkorbs, Lage und Winkelung der Schulter, Sitz des Ellbogens und die Rückenlinie muss der Richter ertasten. Ob kein Rutenfehler vorliegt oder ob beim Rüden die Hoden vorhanden sind, kann ebenfalls nur palpatorisch erfasst werden. Ergo: unser Ausstellungshund muss sich ganz unbefangen von Fremden anfassen lassen. Dazu steht er, aufmerksam und entspannt. Je gelassener er dies tut, um so sympathischer wird er rüberkommen. Wenn er dann noch einen sportlichen Muskeltonus offenbart, wird dies unweigerlich Pluspunkte bringen.
Der Vorführer steht vor allem beim jungen Ausstellungshund am besten seitlich etwa in Höhe der Körpermitte des Hundes neben ihm, durchaus mit Körperkontakt. Das gibt dem Tier Sicherheit und der Vorführer kann jederzeit korrigierend eingreifen, etwa wenn der Hund sich während der Inspektion durch den Richter setzen oder seitlich ausweichen will. Später, wenn der Hund Ausstellungsroutine hat, wirkt es sehr souverän, wenn der Vorführer in gewissem Abstand vor seinem sicher stehenden Hund Aufstellung nimmt, während der Richter den Hund abtastet. Aber das ist etwas für Fortgeschrittene!

Am Rande sei in diesem Zusammenhang erwähnt, dass bei diesem Teil der Hundeausstellung alle Details ans Licht kommen: ist das Fell gepflegt und an keiner Stelle verklebt oder gar verfilzt, sind die Ohren und die Augenwinkel sauber? Sind die Krallen nicht zu lang? Hier Pluspunkte durch Unachtsamkeit liegen zu lassen, ist nicht besonders schlau, denn auch ein Hund mit der einen oder anderen Schwachstelle kann perfekt in Szene gesetzt werden. Wie beim Zähnezeigen kann dieser Teil des Ringtrainings  bereits im Welpenalter beginnen und setzt sich permanent fort. Wünschenswert wäre, wenn es zur Regel würde, dass bei jedem Trainingstag auf dem Hundeplatz standardmäßig jeder Hund zur Gebisskontrolle und zum Abtasten dem Trainer oder einem entsprechend geschulten Helfer vorgeführt würde.

Vorsicht beim Abtasten der Rute! Wenn dies dem Hund unangenehm wird, weicht er aus oder setzt sich. Leider passiert es gelegentlich – zum Glück äußerst selten! – dass auch ein Richter bei der Prozedur des Abtastens etwas unsensibel vorgeht. So etwas kann den Hund auf längere Zeit verprellen, und es braucht Geduld, um eine schlechte Erfahrung aus dem Gedächtnis unseres Vierbeiners wieder zu löschen. Insgesamt wird jeder Hundebesitzer feststellen, dass diese Elemente des Ringtrainings weit über das Ausstellungswesen hinaus auf lange Sicht einen erheblich positiven Beitrag zur Bindung zwischen Mensch und Hund leistet. Und, nicht zu vergessen: dieses Ringtraining ist auch eine Wohltat für jeden Tierarzt, der den Hund irgendwann einmal, untersuchen, impfen oder behandeln muss.

Die Bewertung eines Hovawarts im Ausstellungsring setzt sich aus vielen Details zusammen, der Beurteilung der funktionellen Anatomie, der dem verbindlichen Standard entsprechenden, rassetypischen Merkmale (beim Hovawart z.B. Ohrenhaltung und -größe, Rutenlänge und -haltung, Haarkleid und Farbvariationen) und vor allem auch dem Gangwerk.

Insbesondere dem Trab kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Einerseits um die Korrektheit in der Stellung der Extremitäten von vorne und hinten zu beurteilen, andererseits um die gewünschte Gangsilhouette, also den Bewegungsradius der Beine und die Festigkeit des Rückens beurteilen zu können. „Gradlinig und raumgreifend, mit gutem Schub aus der Hinterhand“, so heißt es im verbindlichen Rassenstandard.

Auf und ab traben
Dazu lässt der Zuchtrichter den zu beurteilenden Hund zunächst auf gerader Linie von sich wegtraben und auf eben dieser geraden Line wieder auf sich zukommen. Bei den meist deutlich kleineren Ringen bei Hallenveranstaltungen wird dazu häufig die Diagonale genutzt (weil der „Ring“ meist kein Kreis, sondern ein Viereck ist). Das sagt der Richter oder der Ringleiter deutlich an. Bei Freiluftveranstaltungen, das sind meistens die kleineren, regionalen, nur für eine Rasse durchgeführten Schauen („Spezialzuchtschauen“), sind die Ringe in aller Regel deutlich größer. In welche Richtung der Hundeführer dann zu laufen hat, richtet sich z.B. nach den örtlichen Gegebenheiten und den Lichtverhältnissen (damit der Richter nur vom Hund, nicht aber von der Sonne geblendet wird).

<< Typische Handhaltung (Leinenhaltung) eines gelernten Hundesportlers.
<< Leine zu lang, nicht optimal für die Ausstellung.

Auch das wird klar und deutlich angesagt. Bei diesem Teil der Bewertung muss der Hund aufmerksam und auf den Vorführer konzentriert sein, denn wenn er hier nicht trabt, sondern herumspringt, bleibt wenig Raum und wenig Zeit, um das zu korrigieren. Diese Konzentration erreicht man am besten, indem  man seinen Hund rechtzeitig nach der Wartezeit, während der Vorgänger an der Reihe ist, in den Arbeitsmodus versetzt und ihn durch Ansprache, notfalls auch durch ein Leckerchen vom Umgebungsgeschehen wieder voll auf den Vorführer fokussiert. Durch klitzekleine Gehorsamsübungen wie ein kurzes „Sitz“ mit nachfolgendem Schritt nach vorne und dem Hörzeichen „Steh“ wird der vierbeinige Partner wieder aufweckt. Kommandos sollten hier ganz leise erfolgen, ohne Schnalzen, Pfeifen oder ähnliche Lautäußerungen, die auch die anderen Hunde irritieren könnten. Auch das ein Gebot der Fairness. Die letzte Korrektur der Lage des Halsbandes (möglichst weit nach vorne, ohne das Fell nach vorne zu schieben) muss in diesem Moment geschehen. Auch die finale Kontrolle, ob die am linken Oberarm oder per Nadel oder Clip an Revers bzw. der linken Brusttasche eines Jackets befestigte Katalog-Nummer richtig und lesbar sitzt, kann jetzt geschehen, bevor’s um die Wurst geht. Wer zum ersten Mal auf einer Ausstellung ist, wird gut beraten sein, sich das Geschehen bei den vor ihm gestarteten Teilnehmern in Ruhe anzusehen ohne sich davon ablenken zu lassen. Wofür hat ein Hundevorführer zwei Augen? Eins für den Hund, eins für den Richter!

Korrekter Gang
In diesem Teil der Beurteilung geht es u.a. darum zu sehen, ob  der Hund vorne „bügelt“, also in der Schwungphase das Vorderbein nach dem Abfußen vom Boden auf dem Weg zur nächsten Stützphase die Vorderpfoten nach außen dreht oder eben geradlinig nach vorne führt. Noch problematischer, aber beim Hovawart leider nicht ganz selten anzutreffen, sind Abweichungen von der Gradlinigkeit im Bewegungsablauf der Hinterbeine, die der Richter von hinten prüft, also wenn der Hund von ihm weg trabt. Eine „kuhessige“ Stellung, also nach innen weisende Sprunggelenke bei nach außen zeigenden Pfoten oder ein drehendes Sprunggelenk, das in der Stützphase des Hinterbeins nach außen rotiert, sind verschleißanfällig und ermüden die Hunde bei längeren Trabstrecken. Besitzer von Hunden, die solche Mängel zeigen, versuchen oft, durch Abweichen von der geraden Linie einen direkten Blick des Richters von vorne oder hinten zu erschweren und spekulieren auf den knappen Zeitplan, dass man sie nicht ein zweites oder drittes Mal vortraben lässt. Resolute Richter, die diese Strategie durchschauen, werden ein klares Wort der Ermahnung sprechen, notfalls den Hund sogar aus der Bewertung nehmen.

Und dann noch die Sache mit den Leckerchen!
Bei Junghunden, denen wir den Spaß am Ausstellungswesen erst noch vermitteln wollen, ist das eine wichtige Belohnung und Motivation, nicht aber bei den älteren Semestern. Oft hat man den Eindruck, einige Ausstellungshunde müssten während der Vorstellung gefüttert werden. Das macht keinen professionellen Eindruck. Noch schlimmer – und ein bißchen unfair – ist es, wenn man dann im Eifer des Gefechts auch noch einige Leckerlis im Ring verliert. Das ist die perfekte Ablenkung für alle anderen Hunde, die dann ihre Nase gar nicht mehr vom Boden nehmen wollen. Futterbrocken verhindern nicht die aus Übermut oder Disziplinlosigkeit entstehende Hampelei des Hundes, der mal in die Leine beißt, mal herumhüpft, mal galoppiert. Das muss im Training und natürlich im Ring klar und deutlich unterbunden werden. Es reicht völlig aus, seinen Hund am Ende der Vorstellung oder nach der Zahnkontrolle mit einem besonderen Häppchen zu belohnen. Unsere Hunde stehen z.B. auf Kochschinken, den es auch nur bei Ausstellungen oder schon mal beim Ringtraining gibt, aber eben erst am Ende und nicht permanent während der Präsentation.

Zeichen eines besonders gut eingemusterten Hundes ist nicht das Traben an sich, sondern die Art der Wende. Wir unterscheiden hier die Show-, Außen- und Innenwende. Die nebenstehende Zeichnung verdeutlicht die Unterschiede. Alle Wendeformen müssen zuhause und beim Ringtraining geübt werden. Ein wichtiger Teil der Vorbereitung.

Der wesentlich ausführlichere Teil der Gangwerksbeurteilung erfolgt zunächst bei der Einzelmusterung auf dem Innenzirkel des Ringes, während die Mitbewerber am äußeren Rand warten. Genügend Abstand zu den Wartenden ist unbedingt zu empfehlen, denn wenn es hier zu sichtbaren Aggressionen oder gar Raufereien kommt, ist für die Beteiligten die Veranstaltung meist beendet. Das gilt im übrigen auch beim Eintritt in den Ring. Dort staut es sich oft und kann eng werden. Daher auch bei freundlichen und gut sozialisierten Hunden immer auf Abstand achten – nicht nur in Corona-Zeiten! Vorsicht ist immer besser als Nachsicht!

Lockerer Trab auf dem Zirkel
Die Trabvorstellung im Showring unterscheidet sich merklich von den Gepflogenheiten auf dem Hundeplatz, wie wir es von Unterordnungsübungen kennen. Dort soll der Hund mit Körperkontakt am Knie des Hundeführers „kleben“ und seine Aufmerksamkeit durch permanenten Blickkontakt zum Hundeführer zeigen.
Im Ausstellungsring wollen wir eine freie, lockere, raumgreifende Bewegungsmanier sehen, wobei Hund und Vorführer etwa 50 cm Abstand haben. Idealerweise hat der Hund dabei seinen Kopf nach vorne gerichtet, weil nur so das gesamte Seitenbild und dessen Proportionen sichtbar sind. Dazu trägt der Vorführer seinen linken Arm etwa rechtwinklig gebeugt und in Vorwärts-Seitwärtsrichtung. Damit wird eine natürliche Aufrichtung des Hundes im Gang unterstützt, die das weite Ausgreifen der Vorderbeine („Schulterfreiheit“) unterstützt. Aber auch das hat seine Grenzen, denn keinesfalls darf mit zu viel Aufrichtung der Schub der Hinterhand beeinträchtigt werden. Also ist es nicht nötig, sondern eher störend, wenn der Vorführer den Eindruck erweckt, als müsse er mindestens die Hälfte der 40 kg Lebendgewicht seines Hovawarts vorne mit der Leine hochhalten. Es reicht, wenn ein kleiner Aufwärts-Impuls kommt, falls der Hund sich hängen lassen will, ansonsten aber eine minimal durchhängende, also lockere Leine vorherrscht. Die rechte Hand dient dazu, seinem Hund Zeichen zu geben, für den Richtungswechsel ebenso wie zum Durchparieren. Das wird im Ringtraining zuhause fleißig geübt.

Wenn es dann schließlich um die Entscheidung über Sieg und Platz geht, entscheiden oft Nuancen. Während des mehr oder weniger angestrengten Nachdenkens des Richters über den Klassensieg oder den B.o.B. („Best of Breed“, bester Hund des Rassewettbewerbs) lassen viele Richter die besten Hunde gerne noch einmal in Abteilung, also hintereinander traben, zum unmittelbaren Vergleich. Wichtig auch dabei: Abstand halten! Der vorne gehende hat alle Karten in der Hand: er bestimmt das Tempo, so wie es für seinen Hund optimal ist. Wer dahinter kommt, muss clever agieren: ist sein Hund im Trab langsamer, kürzt man in den Ecken ab, um nicht abgehängt zu werden. Hat der eigene Hund den raumgreifenderen, fleißigeren Trab, muss man tief in die Ecken und dort das Tempo kurz verlangsamen, um sich Platz zu schaffen. Hilft all das nicht, kann auch kurz „durchpariert“ werden, um den Abstand zum Vordermann wieder zu vergrößern und danach weiter Fahrt aufzunehmen. Auf keinen Fall aber überholen, das ist eine Todsünde im Schauring! Hat der Hintermann weder diesen Artikel gelesen noch regelmäßiges Ringtraining absolviert und rückt einem immer dichter auf die Pelle, ist in der nächsten Ecke ein kurzer Zuruf nötig: „bitte Abstand!“ Das wirkt – meistens. Während dieser Phase muss der Vorführer aber auch den Richter im Auge haben. Dieser gibt mit oft nur sparsamen Handzeichen bekannt, wer auf dem 4., 3., 2. und natürlich auf den ersten Platz kommt. Dieses Zeichen zu übersehen oder – noch schlimmer – falsch zu verstehen wird zwar nicht bestraft, ist aber ziemlich peinlich, erheitert aber die hoffentlich zahlreichen Zuschauer. Aber solche lustigen Einlagen kann man ja getrost anderen überlassen.

Draußen oder drinnen
Freiluft- oder Outdoor-Veranstaltungen unterscheiden sich von Hallenveranstaltungen in einigen, aber wesentlichen Details. Das Wichtigste: der Boden! Draußen hat man es meistens mit Rasen, seltener mit Ascheplätzen zu tun. Diese Untergründe bieten genügend Grip. Aber Achtung: ist man auf einer Rasenfläche frühmorgens dran, kann es durch Morgentau ziemlich glatt sein. Nicht für den Hund, aber für den Vorführer mit zu glatten Sohlen. Da draußen auch die Ringe meist größer sind, verlangt das viel Laufarbeit auch vom Vorführer, der nicht zum Bremser werden darf. Zur Erinnerung: Ausstellungswesen = HundeSPORT! Und man ist wetterabhängig und sollte sich entsprechend vorbereiten, mit Regen- oder Sonnenschutz.
In der Halle sind wir zwar wetterunabhängig, haben wir es mit glatten Industrieböden zu tun. Die Ringe selbst sind meist mit Filz-Bodenplatten ausgelegt, aber außerhalb der Ringe und auf dem Weg dorthin sind die Böden glatt. Daran müssen Hunde sich erst gewöhnen, um dann unbefangen traben zu können. Glücklich, wer die Chance hat, das vorher einmal zu üben. In der Mehrzahl bleibt nur ein „Learning by doing“: der Hund muss sich an das Ausstellungsgeschehen, den Boden und die Geräuschkulisse gewöhnen. Und das geht am besten bei einer Ausstellung, unter „Real Life Conditions“. Unsere selbstbewußten und wesensstarken Hovawarte lernen dies in aller Regel ganz ohne Probleme.
Ganz gleich, ob Halle oder Außenplatz, ob kleine lokale Schau oder Weltausstellung: Rassehunde-Ausstellungen sind ein Treffpunkt und ein Lernort allererster Güte. Man trifft Gleichgesinnte und „Andersgläubige“, kommt ins Gespräch über Hunde und Menschen, diskutiert das Gesehene und hat – meistens – Spaß. In jedem Fall gilt: wer seinen Hund noch nie ausgestellt hat, hat echt was verpasst!

Ausstellungstermine
In Ermangelung eines einheitlichen Web-basierten Termin- und Nennungssystems muss der ausstellungswillige Hundebesitzer etwas aufwändiger selbst recherchieren. Viele Termine finden sich in unserer Zeitschrift DER HOVAWART, die vollständige Liste der RZV-Ausstellungen finden Sie hier: https://www.hovawart.org/verein/ausstellungen-2022/.
Wer über die Vereinsgrenzen hinausschauen will, sucht auf der Website des VDH: www.vdh.de/ausstellungen/ und wählt dort den Suchbegriff „Hovawart“. Ausstellungen, die dort nicht verzeichnet sind, gelten nicht als regulär (Dissidenz-Veranstaltungen), dort erreichte Bewertungen sind weitgehend wertlos.
Internationale Ausstellungen und deren Ausschreibungen werden häufig, aber eben leider auch nicht ausschließlich über das Portal www.onlinedogshows.eu/de/ veröffentlicht. Wer sich dort anmeldet, erhält einen regelmäßigen Newsletter mit allen möglichen europäischen Ausstellungen. Die Nennung erfolgt über dieses Portal ebenso online wie die Zahlungsabwicklung.
Ein Tipp: wer mit anderen Ausstellern aus dem eigenen Verein gemeinsame Ausstellungsteilnahmen plant, hat mehr Spaß und viel Unterstützung vor Ort, erst recht, wenn’s weiter weg oder gar ins Ausland geht. Ansonsten stehen die Ausstellungswarte der jeweiligen Landesgruppen oder der RZV-Beauftragte für Ausstellungswesen, gro.t1713502148rawav1713502148oh@ne1713502148gnull1713502148etssu1713502148a1713502148 für Auskünfte zur Verfügung.

Nennungen
Hat man die passende Ausstellung ausgemacht, gilt es, die richtige Klasse zu finden, in der der eigene Hund starten kann. Altersgruppen sind teilweise überlappend. Ein Junghund kann z.B. von 9 bis 18 Monaten in der Jugendklasse starten, ab 15 Monaten aber auch schon in der Zwischenklasse oder in der Offenen Klasse. Ein Start in mehreren Klassen ist in Deutschland nicht möglich, man muss sich also entscheiden. Grundsätzlich sollte man so lange wie möglich in den unteren Klassen starten, aber mitunter ist ein Hund schon sehr gut entwickelt, dass man mit etwas Ausstellungsroutine aus taktischen Gründen vielleicht schon die oft weniger stark besetzte Zwischenklasse statt der Jugendklasse wählt.
Wer’s schafft, sich mit anderen Hundehaltern abzustimmen oder selbst mehrere Hovawarte besitzt, kann vielleicht sogar eine Zucht- oder Nachzuchtgruppe oder eine Paarklasse ausstellen. Dies muss in der Nennung dann besonders angegeben werden. Interessant für die Zuschauer, eine tolle Werbung für unsere Rasse und für die Aussteller einfach noch ein bißchen Spaß obendrauf.

Equipment
Für den Anfänger in Sachen Hundeausstellung reicht zunächst eine Show-Leine und ein dezentes Halsband. Wassernapf (ganz wichtig!) kann von zuhause mitgenommen werden. Die Mappe mit Ahnentafel und Impfpass sowie die Putzbox müssen ebenfalls mit dabei sein. Da ein Ausstellungstag lang werden kann (in den meisten Schauordnungen ist Präsenzpflicht bis 16:00 Uhr vorgeschrieben, die aber meistens recht großzügig interpretiert wird), sind Klappstühle für Vorführer und Hundebesitzer sehr hilfreich und entlastend.
Aber auch für den Hund braucht man ein Refugium, in das er sich vor dem unvermeidlichen Ausstellungsstress zurückziehen kann. Ideal ist dafür ein stabiler, leicht handhabbarer und zusammenklappbarer Kennel. Die gibt’s zum Preis von 50 bis 200 €. Preiswerte, faltbare Gitterboxen, die man mit Tüchern verhängen kann, um den „Höhleneffekt“ zu erzielen, sind besser als gar nichts, aber kein wirklicher Ersatz für einen stabilen Kennel. Kennen die Hunde ihre „Höhle“, gehen sie gerne hinein und schlafen trotz Trubel rundherum. Im Kennel unbedingt Wasser anbieten! Im Sommer ist Schatten wichtig. Ein zusätzlicher Sonnenschirm kann helfen.
Um das alles vom Auto zum Ausstellungsring transportieren zu können, ist eine faltbare Sackkarre sehr hilfreich. Dass all dieses – nebst Hovawart – nicht im Kleinwagen transportiert werden kann, versteht sich von selbst, aber die Anschaffungskosten für einen Kombi oder Van als notwendige Kosten für die Teilnahme an Hundeausstellungen deklarieren zu wollen, geht doch etwas zu weit.

Kosten
Die Teilnahme an Ausstellungen ist mit Kosten verbunden, von denen das Nenngeld (je nach Ausstellungstyp zwischen 30,- und ca. 100,- €) noch das geringste ist. Reisekosten sind individuell sehr unterschiedlich: Muss man über Nacht bleiben, was bei zweitägigen Ausstellungen und bei weiter entfernten Veranstaltungen erforderlich ist, kommen entweder Hotelkosten dazu (Achtung: nicht alle Hotels nehmen Hunde auf!) oder Gebühren für das Wohnmobil. Bei Veranstaltungen in Messehallen ist manchmal das Übernachten auf dem Messeparkplatz nicht erlaubt, sodass man auch mit einem Wohnmobil abends das Gelände verlassen und einen anderen, ggf. kostenpflichtigen Standplatz suchen muss. Begleiter – außer dem Vorführer – müssen in aller Regel Eintritt zahlen. Auch die Verpflegung während der Veranstaltung, wenn man kein Selbstversorger ist, kann ins Geld gehen.

Titel
Wer einmal Blut geleckt und sich bzw. seinen Hovawart in die elitäre V-Kategorie (Note V=vorzüglich; SG=sehr gut) gebracht hat, will mehr, d.h. er will „Titel“! Ein V1-Hund (Klassensieger mit der Bewertung „vorzüglich“) erhält meist (aber nicht automatisch!) eine Anwartschaft auf einen Titel „Deutscher Champion“, unterteilt nach VDH oder dem jeweiligen Zuchtverein. Fünf Anwartschaften innerhalb von mindestens zwölf Monaten bei drei verschiedenen Richtern ergeben einen Champion-Titel, der allerdings nicht automatisch verliehen wird, sondern beantragt werden muss. Details gibt’s in der RZV- und VDH-Ausstellungsordnung. In anderen Ländern reichen manchmal schon drei Anwartschaften für den nationalen Titel, um die sich auch Hunde aus Deutschland bewerben können, wenn sie dort ausgestellt werden. Für den Internationalen FCI-Champion-Titel braucht es fünf Anwartschaften (CACIB) auf entsprechenden CACIB-Schauen in mindestens drei verschiedenen Ländern und bei mind. drei verschiedenen Richtern, wobei zwischen dem ersten und dem fünften CACIB mindestens ein Jahr liegen muss. Für Junghunde gilt ähnliches, aber wegen der kürzeren Dauer des Junghundealters mit weniger Anwartschaften. Die jeweilige Landesgruppe hilft gerne weiter.
Einen ausführlichen Beitrag über die Kriterien zu den Champions-Titeln im In- und Ausland finden Sie auch in unserer HOVITHEK.
Titel wie „Weltsieger“, Welt-Jugendsieger“ oder „Europasieger“ sind sog. Tagessiegertitel, die auf einzelnen, bestimmten Ausstellungen vergeben werden, etwa der FCI-World Dog Show (2020 in Madrid/ESP, 2021 in Brno/CZE) oder der European Dog Show (2020 – voraussichtlich – in Celje/SLO, 2021 in Budapest/HUN) bzw. der VDH-Europasiegerausstellung in Dortmund. Sie sind sehr viel mehr tagesformabhängig.

Der Lohn der Mühe: B.o.B. oder B.O.S. einer großen Ausstellung, wie hier bei der EuroDog 2019 in Wels mit Richterin Sigrid Darting-Entemann (3. von links).


Lesen Sie zum Thema Ausstellungen auch Champions of the world und Der Passgang

Beitrag eingestellt durch presse.olnds

Süße Hovawart Hunde