Erziehung & Haltung des Hovawart

Herausragende Charaktereigenschaften eines Hovawart sind seine Kreativität und sein Beharrungsvermögen, wenn es ihm darum geht, seine Vorstellungen von der Welt und ihren Dingen zu verwirklichen. Hier ist der Hundehalter mit all seiner Konsequenz, gepaart mit Geduld und Einfühlungsvermögen, gefordert.


Erziehung

Konsequenz, Geduld und viel Einfühlungsvermögen sind gefordert. Härte in der Erziehung führt bei einem Hovawart nicht zum gewünschten Erfolg. Wichtig ist es, Vertrauen zu schaffen und zu erhalten. Apropos Rudelchef: Ein Hovawart wird in aller Regel austesten, wer denn nun diese Position einnimmt.

Hier darf es keine Kompromisse geben: Antiautoritäre Erziehung ist – in der Hunderziehung an sich immer -, aber besonders bei einem so grossen und kräftigen Hund, völlig unangebracht! Eine hervorragende Möglichkeit für den Hovawartbesitzer, mit seinem Hund „zusammenzuwachsen“, bietet der Hundesport. Egal ob beim Tunierhundesport oder bei der Ausbildung zum Gebrauchshund, Fährten- oder Rettungshund, überall wird der Hovawart seine ausgeprägte Arbeitsfreude und Intelligenz einsetzen und seine ihm als Gebrauchshund gegebenen Anlagen nutzen können.

Gleichzeitig erlangt der Mensch ein solches Verständnis für seinen Hund, wie es ihm ohne dieses zielgerichtete gemeinsame Tun wahrscheinlich nicht möglich wäre. Auch im Alltag kann ein Hundebesitzer mit seinem so erzogenen Hund dann mit einer viel leichteren Hand umgehen und erntet von Aussenstehenden wegen des harmonischen Auftretens der beiden „Partner“ oft genug ein bewunderndes: „Oh, was für ein braver Hund!“


Haltung & Pflege

Der Hovawart ist ein pflegeleichter Hund. Abgesehen vom Fellwechsel muss er durchaus nicht jeden Tag gebürstet werden, weil sein Fell wegen des geringen Anteils an Unterwolle nicht zum Verfilzen neigt. Ansprüche stellt er allerdings an die Bewegung und die Beschäftigung, die man ihm verschafft: täglich mindestens eine Stunde zusammenhängender Lauf, dazu drei bis vier „Entsorgungsrunden“. Radfahren oder Joggen ist eine tolle Sache für Mensch und Hund. Besonders wichtig ist das tägliche Spielen mit dem Hund, wobei sich dabei wunderbar eine Beziehung zu ihm aufbauen lässt. Ihn einfach nur im Garten laufen zu lassen, ist für einen so arbeitsfreudigen Hund viel zu wenig. Eberhard Trumler, der sich intensiv mit der Verhaltensforschung für Hunde befasst hat, stellte fest: „Ein Hund, der nicht arbeiten darf, stumpft ab, verkümmert seelisch und ist eine bedauernswerte Kreatur“.

Der Hovawart ist ein Familienhund. Er entwickelt eine starke Bindung an sein „Rudel“ und muss am Familienleben teilnehmen können. Wenn er von Anfang an gut in die Familie integriert wird, erträgt er aber auch eine gelegentliche ( d.h. stundenweise) Zwingerhaltung. Der Hovawart bringt grundsätzlich eine große Toleranz Kindern gegenüber mit. Allerdings hängt sein Verhalten immer davon ab, welche Erfahrungen er mit Kindern hat und wie er erzogen ist. Auf der anderen Seite müssen auch Kinder den Umgang mit Hunden erlernen. Sie müssen auf die besondere Wahrnehmung des Hundes und seine Reaktionen auf ihr Verhalten hingewiesen werden. Es ist immer davon abzuraten – auch wenn der Hund noch so „kinderlieb“ ist – Kinder und Hunde ohne Aufsicht alleine zu lassen. Was der Hund als eine ganz normale, von ihm nicht böse gemeinte „Konfliktregelung“ ansieht, kann für das Kind unangenehme Folgen haben. Dies gilt für alle Hunde, ob groß oder klein. Wenn man diese Grundsätze beachtet, werden Kinder und Ihr Hovawart sicher gute Freunde werden.

Für eine intensive Betreuung seiner Mitglieder: Der RZV unterhält bundesweit in den einzelnen Landesgruppen eigene Übungsplätze, auf denen speziell für den Hovawart geschulte Ausbilder für alle Fragen der Haltung, Erziehung und Ausbildung zur Verfügung stehen. Für Züchter und Ausbilder sowie für am Hundesport interessierte Hundehalter werden darüber hinaus regelmässig besondere Lehrgänge angeboten.