Sommer + Sonne = Sorgen ?
Allgemeine Sommertipps für Mensch und Hund
So schön der Sommer für die meisten von uns ist – er kann für Hunde und ihre Besitzer Probleme mit sich bringen. Ein paar davon werden hier vorgestellt.
TEXT Dr. Claudia Veit
Zahlreiche Urlaubshungrige haben in den Hochsommer-Monaten Juli und August keine passende Unterkunft mehr gefunden und holen nun ihren Urlaub nach.
Aber Achtung, auch der Spätsommer hat seine Tücken für unsere Vierbeiner. Nicht nur wenn es jetzt noch in südlichere Gefilde geht, sondern auch hierzulande werden die plötzlich steigenden Temperaturen häufig unterschätzt.
Ein Haustier muss ständig Zugang zu frischem, sauberen Trinkwasser haben. Das wird vom deutschen Tierschutzgesetz – neben anderen Haltungsanforderungen – verbindlich vorgeschrieben. In der warmen Jahreszeit ist das besonders wichtig, weil Flüssigkeit für die Thermoregulation (Regelung der Körpertemperatur) unersetzlich ist. Im Sommer müssen Tiere immer Gelegenheit haben, sich aus der prallen Sonne in den Schatten zurückzuziehen. Ideal sind schattenspendende Bäume, deren Wasser verdunstende Blätter kühlen die Umgebung sogar etwas ab. Notfalls tut es auch ein Sonnenschirm oder ein improvisiertes Sonnensegel. Bei hohen Außentemperaturen sollten kühle Aufenthaltsplätze zugänglich sein. Wenn es keinen kühlen Kellerraum, schattigen und luftigen Schuppen oder klimatisierten Wohnraum gibt, kann man mit speziellen Kühlmatten aus dem Zoohandel angenehmere Liegeplätze schaffen. Das Auslegen von Kühl-Akkus oder das Aufhängen nasser Tücher hilft ebenfalls. Ein Babyplanschbecken mit Wasser sorgt im Garten für Erfrischung. Falls ein Swimmingpool vorhanden ist, muß man unbedingt darauf achten, dass der Hund (oder andere, eventuell hereingefallene Tiere) aus eigener Kraft wieder herausklettern kann. Natürliche Gewässer (Bach, Fluß, See, Meer) verhelfen beim täglichen Spaziergang zu einer willkommenen Abkühlung.
Aber Achtung: Strömungen, Treibgut, steile Ufer und Schiffsverkehr stellen lebensbedrohliche Gefahren dar. Und man sollte nie, niemals die Aggressivität brütender Schwäne unterschätzen! Dass die täglichen Spaziergänge von der Mittagshitze auf die frühen Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, sollte selbstverständlich sein.
Hitzschlag
Die meisten Hunde leiden unter hohen Temperaturen. Es gibt allerdings rassetypische Unterschiede. Hovawarte empfinde ich meistens als echte „Winterhunde“, d.h. sie drehen im Kalten auf (Moritz Lieblingswetter: plus 2°C bei Nieselregen). Hitze schätzen die meisten Hovis nicht so sehr. Andere Rassen genießen dagegen Sonnenbäder und höhere Temperaturen.
Im Vergleich zu uns Menschen haben Hunde ein nicht besonders leistungsfähiges „Kühlsystem“. Anders als Menschen und Pferde haben sie nämlich nicht auf der gesamten Körperoberfläche Schweißdrüsen. Lediglich an den Pfoten sind ein paar. Hunde verdunsten daher beim Hecheln in ihrer Nasenhöhle Flüssigkeit, um so durch Verdunstungskälte ihre Körpertemperatur zu senken. Das Innere ihrer Nasenhöhle besteht aus mit Schleimhaut überzogenen, zusammengerollten Knochenlamellen (die sogenannten Nasenmuscheln). Deren Oberfläche entspricht in etwa der Körperoberfläche. Trotzdem ist das Schwitzen über die äußere Haut erheblich effizienter. In beiden Fällen verliert der Körper viel Flüssigkeit; Mensch und Hund müssen bei Hitze wesentlich mehr trinken als sonst.
Mit ihren langen Schnauzen sind Hovawarte im Vergleich zu kurznasigen (brachycephalen) Rassen wie Mops, Französischer Bulldogge und Co. ganz erheblich im Vorteil. Für den Aufenthalt in einem überhitzen Fahrzeug reicht das trotzdem nicht. Wassermangel (z.B. durch fehlende, leergetrunkene oder umgeschüttete Wasserschüsseln im Auto) verschärft das Problem der Überhitzung.
Schon nach kurzer Zeit heizt sich ein Fahrzeug dramatisch auf, selbst bei geöffneten Fenster. Ein Schattenparkplatz ändert daran nicht viel; außerdem wandert die Sonne ja. Bei einer Außentemperatur von nur 20°C heizt sich ein Auto innerhalb einer halben Stunde auch im Schatten auf 36°C auf. Bei einer Umgebungstemperatur von angenehmen 24°C herrschen im Auto nach 10 Minuten bereits 31°C und nach einer Stunde tödliche 50°C.
Im Internet gibt es anschauliche Hitzerechner (z.B. https://www.wir-sind-tierarzt.de/2017/07/hitzefalle-auto-temperatureinschaetzung/). Praktischer finde ich eine Parkscheibe, auf deren Rückseite man die Außentemperatur einstellen und dann die Auto-Innentemperatur nach fünf, zehn, 30 und 60 Minuten ablesen kann. Im Zweifelsfall sollte ein Hund im Sommer niemals im Auto warten müssen, auch nicht bei weit heruntergekurbelten Fenstern und offener Heckklappe. (Die ja von bösen oder dummen Menschen während unserer Abwesenheit wieder geschlossen werden könnte.)
Anzeichen für einen Hitzschlag sind Unruhe, Hecheln mit weit herausgestreckter Zunge, Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, rasender Puls, Krämpfe, blasse Schleimhäute mit kalter Körperoberfläche und Bewusstlosigkeit. Es endet mit dem Tod.
Die normale Körpertemperatur eines Hundes beträgt rektal gemessen 38°C bis 39°C. Ab 41,5°C wird es gefährlich. Körpereigene Proteine beginnen zu gerinnen und arbeiten nicht mehr richtig. Enzyme, Organe und Muskeln verlieren ihre Funktion – letztendlich stirbt der Patient. Beobachten Sie mal, wie sich das Klare eines Hühnereis verändert, wenn Sie es im Wasserbad oder in der Pfanne erhitzen – aus einer wabbelig-weich-glitschigen, durchsichtigen Substanz wird ein schnittfestes, undurchsichtiges, weißes
Material. Beim Abkühlen verwandelt sich das Eiweiß aber nicht zurück. Genauso verändert zu hohes Fieber lebenswichtige Körpereiweiße unwiderruflich.
Ein überhitzter Hund muss schnellstmöglich in den Schatten gebracht und abgekühlt werden. Wenn er bei Bewusstsein ist, kann man ihm kaltes Trinkwasser anbieten (bitte kein Eiswasser). Bewusstlosen Tieren darf man keinesfalls etwas einflößen. Es besteht die Gefahr des Verschluckens mit einer nachfolgenden Lungenentzündung.
Am besten übergießt man das vom Hitzschlag betroffene Tier vorsichtig mit kaltem Wasser (aber nicht mit Eiswasser!) und fächelt ihm Frischluft zu. Fell und Haut sollen vollständig durchnässt sein. Dann bringt man den Hund zur weiteren Behandlung in eine Tierarztpraxis oder -klinik.
Bemerkt man im Sommer ein aufgeheiztes Auto mit einem darin eingesperrten Hund, sollte man die Polizei oder Feuerwehr rufen. Die Polizei kann den Fahrzeughalter ermitteln, das Fahrzeug aufbrechen oder aufbrechen lassen und eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz aufnehmen. Schwebt der Hund bereits in Lebensgefahr, darf man sogar unter Berufung auf § 34 Strafgesetzbuch („Notstand“) selbst das Auto aufbrechen. Dabei muß der Schaden so gering wie möglich gehalten werden. Also möglichst nicht die teure Windschutzscheibe, sondern ein (billigeres) Seitenfenster einschlagen. Tipps hat das zentrale Haustierregister TASSO auf seiner Homepage zusammengestellt (https://www.tasso.net/Tierschutz/Aufklaerungsprojekte/Hund-im-Backofen).
Sonnenbrand
Für die meisten Hovawarte ist Sonnenbrand kein Thema. Selbst die blonden haben normalerweise dunkel pigmentierte Haut, die vor UV-Strahlen schützt. Zusätzlich schirmt ihr Fell sie vor zu starker Sonneneinstrahlung ab.
Sehr helle, vor allem weiße Tiere, und ganz besonders solche mit sehr wenig oder gar keinem Pigment in der Haut, den Augenlidern und dem Nasenschwamm sind an schwach behaarten Körperstellen sonnenbrandgefährdet. Extrem empfindlich sind Albinos, die weißes Fell, rosa Haut und rote Augen haben. Dünnes, extrem kurzes oder direkt an der Haut abgeschorenes Haar bietet kaum oder gar keinen Schutz vor äußeren Einflüssen. Die unpigmentierte Haut ist den Sonnenstrahlen dadurch völlig ausgeliefert.
Bei Katzen treten schädliche Folgen von Sonnenbrand häufiger auf als bei Hunden. Vor allem in warmen Ländern mit starker Sonneneinstrahlung entwickeln weiße oder weiß-gescheckte Katzen an den unpigmentierten Körperstellen UV-bedingten Hautkrebs. Von diesen Plattenepithelkarzinomen sind vor allem die Ohrmuscheln oder die Nase mit ihrer zarten Haut betroffen. Sonnenschutzcreme speziell für Tiere beugt bei gefährdeten Exemplaren einem Sonnenbrand vor.
Allergien
Es gibt Allergien, die ganzjährig ein Problem sind. Solche gegen Hausstaub- und Futtermilben sowie gegen Futter gehören dazu. Im Sommer sind Pollen zusätzliche mögliche Allergieauslöser. Pollenflugkalender informieren darüber, welche herumschwirrenden Samen einem in welcher (Jahres-)Zeit zu schaffen machen können.
Allergiker, und zwar egal ob Mensch oder Hund, können auf herumfliegende Pollen und Pflanzensamen allergisch reagieren. Je nach Empfindlichkeit leidet der Patient unter tränenden Augen, laufender Nase, Juckreiz, Gehörgangsentzündungen, Hautausschlag und Durchfall. Manche bedauernswerten Geschöpfe haben sogar alles auf einmal. Gerade Gräser und Getreide wirken oft allergen, aber auch Bäume und andere Pflanzen können unangenehme Reaktionen hervorrufen. Es gibt Augentropfen, die vorbeugend verabreicht werden, um allergische Reaktionen der Bindehäute zu verringern oder ganz zu unterdrücken. Gründliches Abbürsten oder noch besser Abduschen
nach dem Spaziergang reduziert die Pollenlast im Fell.
Hautberuhigende Sprays und Lotionen verbessern die schützende Hautbarriere, kühlen und wirken juckreizlindernd. Hypoallergenes Futter hilft häufig auch bei nicht-futterbedingten allergischen Reaktionen, indem die „Allergiebereitschaft“ insgesamt gesenkt wird. Vielen Patienten kann man mit einer Gegensensibilisierung oder Desensibilisierung helfen. Das ist ein aufwendiges und teures Verfahren, aber bei Erfolg sind andere Maßnahmen überflüssig. Tabletten gegen Juckreiz oder Spritzen mit monoklonalen Antikörpern gegen Juckreiz lindern das Leiden der Hunde und der mitleidenden Besitzer. In manchen Fällen hilft nur Kortison. Kortison wird gespritzt, als Augentropfen, in Form von Sprays und Salben zur lokalen Behandlung oder in Tablettenform verabreicht. Es wirkt hervorragend gegen Juckreiz, Schwellungen und Entzündungen, kann aber eine Reihe von Nebenwirkungen entfalten. Wenn es systemisch (z.B. als Tablette) eingesetzt wird, darf es keinesfalls abrupt abgesetzt werden. Man muß es „ausschleichen“, also in langsam verringerten Dosen verabreichen. Starke Allergiker werden lebenslang mit der beim Ausschleichen ermittelten minimal-wirksamen Dosis behandelt.
Lassen Sie sich bei der Auswahl und Anwendung von Medikamenten unbedingt von Ihrer Tierarztpraxis beraten! Nicht jedes für Menschen wirksame Präparat ist auch für Hunde geeignet.
Grannen
Grannen sind zu recht gefürchtet. Viele Gräser haben sehr spitze Samen mit rauhen Borsten, die wie Widerhaken wirken. Mit der spitzen Seite bohren diese Samen sich in Pfoten, Nasen, Augen und Hautfalten. Besonders gern fallen sie in Ohren. Der betroffene Hund schüttelt heftig den Kopf, um den Fremdkörper hinauszubefördern. Mit Grannen klappt das aber nicht; durch das Schütteln wandern sie wegen der abgespreizten Borsten nur noch immer tiefer in den Gehörgang. Ein schneller Tierarztbesuch verhindert Schlimmeres (z.B. ein durchbohrtes Trommelfell). Auch in die Pfoten eingespießte Grannen wandern möglicherweise. Gelegentlich eitert die eingetretene Granne sogar Wochen oder Monate später am Unterarm oder Ellbogen wieder heraus.
In der Saison sollte man seinen Hund nach jedem Spaziergang absuchen, optimalerweise auch durchkämmen. Dabei entfernt man gleich noch herumkrabbelnde oder schon angesogene Zecken. Kann man die Granne(n) nicht sofort selbst entfernen, sollte man in seine Tierarztpraxis fahren. Ein unschätzbarer Vorteil ist dabei ein Hund, der bei tierärztlichen Manipulationen duldsam ist. Dann braucht er nämlich hoffentlich keine Narkose, um die Granne aus seinem Ohr zu fischen. Sicherheitshalber sollten Sie vor dem Tierarztbesuch nichts mehr füttern. „Medical Training“ zahlt sich übrigens buchstäblich aus!
Fahrkrankheit
Manchen Hunden wird beim Autofahren schlecht. Das ist im Alltag lästig, aber bei längeren Urlaubsreisen fatal. Es scheint ein erblich beeinflusstes Problem zu sein. Trotzdem sollten Hunde frühzeitig ans Autofahren gewöhnt werden; bei uns machen die Züchter meist schon mit ihren Welpen kleine Autotouren. Außerdem hilft es, in den Stunden vor der Autofahrt nicht mehr zu füttern.
Man kann ausprobieren, ob der Hund das Autofahren an einem anderen Platz im Auto besser verträgt (z.B. auf einer glatten Ladefläche im Heck statt auf einem schaukelnden Sitzpolster). Manchen Hunden wird weniger schlecht, wenn sie keine Sicht nach draußen haben. Wird die Transportbox deshalb zugehängt, darf die Frischluftzufuhr aber nicht beeinträchtigt werden. Und bei Vorhängen an den Autofenstern, Sichtblenden oder blickdichten Fensterbeklebungen muss auf die Verkehrssicherheit des Autos geachtet werden – die Sicht des Fahrers bzw. der Fahrerin nach draußen darf keinesfalls beeinträchtigt werden. Medikamente können dem Hund das Autofahren erleichtern. Das hilft bei der Gewöhnung. Pflanzliche Mittel auf Ingwerbasis verringern die Übelkeit, milde Beruhigungsmittel auf Basis von Eiweißen oder Kräutern reduzieren den Streß. Optimal wirkt ein modernes Antiemetikum (Mittel gegen Übelkeit), das für rund 24 Stunden den Brechreiz unterdrückt.
Wasserrute
Beim Hovawart habe ich persönlich das zwar bisher noch nicht erlebt, aber grundsätzlich können alle Hunde unter einer sogenannten Wasserrute leiden. Vor allem nach langem Baden oder Wasserarbeit (oft sind jagdlich geführte Labradors betroffen) leidet der Patient unter Schmerzen. Typischerweise kann die Rute nicht mehr angehoben werden. Das Phänomen wird auch Kaltwasser-Rute oder Hammelschwanz genannt. Wärme, Schonung sowie schmerz- und entzündungslindernde Medikamente führen zu einer schnellen Heilung.
Urlaubsreisen
Wer im Urlaub seinen Hund mit ins Ausland nehmen möchte, muss einen EU-Heimtierausweis mit eingetragener Mikrochip-Nummer und gültiger Tollwutimpfung vorweisen können. Die erste wird im Alter von 12 Wochen verabreicht und gilt frühestens 21 Tage später. Wird die Nachimpfung verspätet durchgeführt, muss wieder diese dreiwöchige Wartefrist eingehalten werden, ehe der Hund ins Ausland darf. Für manche Urlaubsländer sind weitere Maßnahmen vorgeschrieben, z.B. für Norwegen Impfungen gegen Staupe und Leptospirose, für Großbritannien eine Bandwurmbehandlung oder für die Rückreise aus der Türkei in die Europäische Union eine Tollwutantikörpertiter-Bestimmung. Je nach Reiseziel sind zusätzliche Impfungen und Vorsorgemaßnahmen sinnvoll. Lassen Sie sich in Ihrer Tierarztpraxis beraten.
Reisekrankheiten
Vor allem in südlichen und östlichen Urlaubsländern drohen sogenannte Reisekrankheiten. Die meisten dieser Infektionen werden durch Vektoren übertragen. Das sind vor allem Zecken, Stechmücken und Flöhe.
Ausführlichere Informationen zu Anaplasmose, Babesiose, Dirofilariose (Herzwürmern), Ehrlichiose, Hepatozoonose, Leishmaniose, Nasenwürmern und anderen Ekligkeiten würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Informieren Sie sich unbedingt frühzeitig vor Ihrer Abreise! Eine Landkarte mit eingezeichnetem Verbreitungsgebiet der Krankheitserreger findet man auf der empfehlenswerten Homepage des gemeinnützigen Vereins ParasitusEx (https://www.parasitosen.de/forschung/kartenmaterial/parasiten-europaweit).
Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme ist ein konsequenter Parasitenschutz. Dazu sind wirkungsvolle SpotOns oder Halsbänder unverzichtbar. Bernsteinhalsketten, Magnetanhänger, Heilsteine, wie auch immer aufgeladene Keramikperlen und anderer Hokuspokus mag dekorativ sein, ist aber vollkommen unwirksam. Während Tabletten gegen Flöhe und Zecken zuhause elegant und gut wirken, sind sie für Reisen in gefährdete Gebiete wegen der fehlenden repellierenden (abschreckenden) Wirkung ungeeignet. Hier müssen Permethrin oder Deltamethrin eingesetzt werden. Übrigens habe ich bei natürlichen Pflanzenextrakten häufiger unerwünschte Nebenwirkungen erlebt als bei chemisch definierten, genau dosierten Wirkstoffen.
Gegen die auch auf Menschen übertragbare, unheilbare Leishmaniose kann man inzwischen impfen. Eine einmalige Impfung schützt ein ganzes Jahr. Zur Herzwurmprophylaxe werden alle 4 Wochen bestimmte Tabletten oder SpotOns verabreicht. Vor Babesiose oder Hundemalaria kann man mit einer Spritze für etwa vier Wochen schützen. In Frankreich gibt es einen zugelassenen Impfstoff gegen Babesiose.
FAZIT
Damit Ihr Sommer unbeschwert ist, sollten Sie an einige Dinge denken:
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ständig Zugang zu Trinkwasser und Schattenplätzen hat. Meiden Sie die Mittagshitze für Spaziergänge und Sport.
Schützen Sie Ihren Hund mit geeigneten Maßnahmen vor Parasiten und Infektionskrankheiten.
Zur Autorin:
Dr. Claudia Veit wollte schon als Kind Tierärztin werden.
Nach dem Studium an der TiHo Hannover
promovierte sie an der Uni Hohenheim
und schrieb ihre Doktorarbeit über HD beim Hund.
Sie ist Fachtierärztin für Klein- und Heimtiere
mit eigener Praxis in Heidelberg.
Zudem ist sie VDH-/GRSK-zugelassene Gutachterin für HD.
Dr. Claudia Veit ist Mitglied im Zuchtbeirat des RZV.
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Beitrag eingestellt durch presse.olnds