Fährtenwochenende beim HGS Dortmund Aplerbeck e.V.

„Mit Käse fängt man Mäuse und Hovawarte.“


Text: Hildegard Vehring Fotos: Kai Vehring

Am 22./23. Oktober 2022 lud der HGS Dortmund Aplerbeck auf sein Vereinsgelände zum Fährtenseminar ein. Für diese Veranstaltung ist es dem Verein gelungen Bernd Föry und Erwin Rinner aus der Schweiz zu gewinnen.

Zehn Mensch-Hund-Teams und sieben Teilnehmer ohne Hund fanden sich am Samstag, 22. Oktober, früh morgens um 8:30 Uhr zum gemeinsamen Frühstück ein. Die Gruppe war ein bunt gemischter Haufen vom „blutigen“ Anfänger bis hin zu RZV DM Teilnehmerin Antje Zimmermann mit ihrem IGP3 Hund sowie dem DVG- Leistungsrichter Frank Emmerich. Frank hat mit seinem Prüfungswissen aus Richtersicht einige interessante Geschichten beigesteuert.

Frisch gestärkt vom Frühstück ging es um 9:00 Uhr erstmal in die Theorie. Bernd und Erwin haben den Seminarteilnehmern, mit viel Witz und anhand jeder Menge Praxisbeispiele und Geschichten aus ihrer langjährigen Fährtenerfahrung, die grundlegenden Basics der Fährtenarbeit vermittelt. Da die beiden weltweit unterwegs sind und ihre Seminare abhalten, war es höchst interessant zu hören womit andere Länder zu kämpfen haben.

Wichtigste Voraussetzung, der Mensch muss wissen wo er seine Fährte gelegt hat. Bevor man also mit seinem Hund auf den Acker losgeht heißt es erstmal trocken üben bis man das beherrscht. Auch sollte man bedenken, eine Fährte im Training immer wieder auf unterschiedlichem Boden zu legen, um den Hund im Fall der Fälle auf alles vorzubereiten. Bernd Föry: „Eine Fährte kann man grundsätzlich überall legen, egal ob Acker, Wald oder Wiese. Ich habe auch schonmal mitten in der Nacht auf dem Grünstreifen vom Supermarkt geübt.“

Mit rauchenden Köpfen und voller neu angehäuftem Wissen über Bodenbeschaffenheit, Windverhältnisse und Junghundeaufbau machte sich die ganze Kolonne nach dem Mittagessen endlich auf den Weg ins Gelände. Es ging mitten durch den Stau der anreisenden BVB-Fans, am Ende war das Ziel aber erreicht. Bei wunderschönem Oktoberwetter konnten die verschiedenen Hunde und ihre Menschen endlich zeigen was sie drauf haben. Auf der Fährte legen Bernd und Erwin ausschließlich Trockenfutter aus, da gibt es weder Käse noch Wurst. Claudia Wirtz und ihr Barnie von der kleinen Wiese hatten da andere Vorstellungen. Bernd Föry, höchst amüsiert: „Mit Käse fängt man Mäuse und Hovawarte. Wir sind ja immer wieder gern bei den Hovawart Leuten.“ Das liebevolle Sticheln über die ach so verwöhnten Hovawarte zog sich dann auch durch das verbleibende Wochenende. Gegen Abend gings für alle erstmal müde und zufrieden nach Hause.

Sonntags war dann nach dem Frühstück erstmal wieder ein bisschen Theorie angesagt. Nach einer Zusammenfassung des Samstags und der Klärung offener Fragen ging es am zweiten Tag in erster Linie um den Aufbau der Gegenstandsarbeit und den Einsatz von Bernds legendären „Fotodöschen“ als Joker auf der Fährte. Bernd Föry: „als Anreiz auf der Fährte, soviel wie nötig – so wenig wie möglich. Dabei den Hund niemals überfordern.“ Auch am Sonntag war der Unterricht wieder durch viele Witze und Geschichten aufgelockert. Im Anschluss zeigten Bernd und Erwin mit ihren eigenen Hunden auf dem Übungsgelände des HGS wie die Gegenstandsarbeit in der Praxis aussieht.

Anschließend fuhren alle noch einmal ins Gelände und die Teilnehmer konnten sich in der Praxis ausprobieren und beweisen. Nachdem am ersten Tag die Hundeführer ihre Fährten noch selber gelegt und mit ihren Hunden abgesucht hatten, wurde diese Arbeit heute von Bernd Föry und Erwin Rinner übernommen. Die Hundeführer konnten entspannt nebenher gehen und von der Erfahrung der beiden profitieren. Die Arbeit jedes einzelnen Teams wurde im Anschluss ausgiebig besprochen, was war gut – was nicht so gut. Bevor Bernd aber einen der Hunde übernommen und geführt hat, hat er jeden einzelnen Hundeführer gefragt ob ihm das recht sei. Nicht jeder Besitzer möchte seinen Hund aus der Hand geben.

Am späten Nachmittag war der praktische Teil leider vorbei und alle fuhren ein letztes Mal zum Vereinsgelände des HGS. Nach einem gemütlichen, hervorragenden, Abschlussessen, mit anschließendem Abschlussgespräch und vielen Umarmungen machten sich Teilnehmer, Hunde sowie Bernd und Erwin auf die mehr oder weniger langen Heimwege.

An dieser Stelle vielen Dank an das Küchenteam mit „Chef Küchenfee“ Anton Vajnberger für die hervorragende Bewirtung sowohl im Vereinsheim als auch im Fährtengelände. Vielen Dank an Monika Vajnberger die dieses Wochenende, trotz aller Steine die ihr bei der Organisation über den Weg gerollt sind, ermöglicht hat. Ebenfalls vielen Dank an den HGS Dortmund Aplerbeck für die Bereitstellung des Vereinsgeländes und die tolle Organisation. Und vielen Dank an Bernd Föry und Erwin Rinner für das herausragende Seminar.

Wir schauen zurück auf ein erfolgreiches Seminar mit tollen Hunden und Hundeführern. Jeder Teilnehmer, egal mit welchem Ausbildungsstand, konnte viel aus diesem Wochenende mitnehmen. Jetzt heißt es dranbleiben und fleißig trainieren.


FOTOS DES SEMINARS

Fährtenseminar Dortmund-Aplerbeck


Beitrag eingestellt durch presse.nrw