Stöbern – das etwas andere Suchen

Irmgard Lohner stellt die Arbeit mit ihrer Benja vor

Den allermeisten Hundesportlern, besonders in der IGP-Ausbildung, wird das Fährtensuchen ein Begriff sein. Aber wie sieht es mit der Stöbersuche – einer Variante des Flächensuchens – aus? Hier dürfte der Bekanntheitsgrad wohl deutlich geringer ausfallen. Viele assoziieren das Stöbern mit Jagdhunden. Doch die Einsatzgebiete der Stöbersuche sind durchaus vielfältig. Im Rettungsdienst wird nach vermissten Menschen gesucht, während ein Diensthund der Polizei auch schon mal nach Patronenhülsen sucht. Außerdem ist das Stöbern auch eine Disziplin in der IG-Prüfungsordnung.

Wie kam ich zum Stöbern? Am Anfang der Ausbildung meiner Hündin Benja hatte ich ein wenig den Anschluss verpasst, was das Fährten anging, da die Fährtenausbildung auch für mich Neuland war.

Meine Ausbilderin Frauke Ortmann bekam das mit, und schlug mir alternativ vor, mit der Stöbersuche zu beginnen. Gesagt – getan. Beim Stöbern werden Fährtengegenstände in einem rechteckigen Feld (20x30m bis 30x50m) platziert, welches der Hund in fließenden Bewegungen, ähnlich dem Revieren, absuchen soll. Der Hundeführer bewegt sich auf einer gedachten Mittellinie auf und ab, und schickt den Hund mit dem Kommando „Such – Verloren“ in das Stöberfeld. Im Idealfall verweist der Hund den gefundenen Gegenstand zwischen den Vorderpfoten – meine Hündin verweist vorzugsweise mit dem Hintern. Aber an den Feinheiten wird eben noch gearbeitet.

Alles in allem war es ein recht mühsamer Weg, meiner Benja das Bild dessen, was ich von ihr erwartete, zu vermitteln. Besonders die „Steuerung“ war ein schwieriger Akt, und wir hatten anfänglich viele „Diskussionen“. Dennoch, die Mühen wurden belohnt. Inzwischen geht sie voller Freude an die Arbeit, und es macht uns beiden großen Spaß.

Allerdings sollte man nicht unterschätzen, dass das Stöbern für die Hunde schon recht harte Arbeit ist, denn es verlangt ihnen sowohl eine hohe Konzentration als auch eine gewisse Kondition ab. Ein kleines Manko gibt es leider beim Stöbern: man sollte es nicht parallel mit dem Fährten ausbilden, da die Suchtechniken zu verschieden sind.

Mein Fazit: Ich bin begeistert vom Stöbern. Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Es braucht nicht viel Vorbereitung. Man kann auf dem Hundeplatz, auf dem Spaziergang oder zu Hause im Garten stöbern, wohingegen geeignetes Fährtengelände meist mit kilometerlangen Fahrten verbunden ist. Außerdem erfordern die ausgelegten Gegenstände keine Liegezeit, wir können also gleich loslegen.


Im Frühling 1983 bekam ich meine erste Hovawart Hündin, Banja vom Bocksberg aus Erkrath, mit der ich ein paar Jahre in der Landesgruppe Nord arbeitete.
Nach zwölf Jahren gemeinsamer Zeit musste ich sie schweren Herzens gehen lassen. Es vergingen nahezu zwei Jahrzehnte ohne Hund, dann packte mich wieder das Hundefieber.
So zog denn Anfang 2016 meine nächste Hündin, Benja von Thünemeyers Hof, ein. Die anfängliche Zeit mit Benja war eine wirkliche Herausforderung, und es dauerte einige Jahre, bis sie umgänglicher wurde. Heute, mit fast sechs Jahren, mag sie immer noch keine Fremden, aber sie fährt sehr gerne auf den Hundeplatz und arbeitet freudig mit mir als Team.

Süße Hovawart Hunde