Frühling ist Fahrradzeit

Eine der beliebtesten Familien-Aktivitäten mit Hund ist das Fahrradfahren

Wenn draußen das erste Grün erblüht, ist es Zeit, das Fahrrad zu putzen, die Kette zu fetten und die ersten Runden zu planen. Unser Hovawart freut sich auch schon darauf, denn Konditionstraining am Fahrrad ist ideal für unsere Hunde.


TEXT Kirsten Breidenbach, Rolf Schettler FOTOS Sina Schlüter

Endlich werden die Tage wieder länger und motivieren zu mehr Aktivitäten. Das spüren Mensch und Hund. Eine der beliebtesten Familien-Aktivitäten ist das Fahrradfahren, ganz gleich ob mit reiner Muskelkraft oder mit dem immer moderner werdenden E-Bike. Da will auch der Hovawart als bekanntermaßen lauffreudige Hunderasse nicht abseitsstehen, sondern mitmachen. Nicht erst seit der großen Bewegungsstudie „Hunde in Bewegung“ von Prof. Dr. Martin Fischer (Uni Jena) wissen wir, dass Hunde eine von der Natur begünstigte Tierart mit Marathon-Qualitäten sind. Laufen macht Hunde glücklich und zufrieden.

Also, ran ans Fahrrad, aber nicht ohne die richtige Vorbereitung. Der Hund muss das Laufen neben dem Rad erst lernen – und er lernt es schnell. Aus Sicherheitsgründen soll der Hund (anders als „bei Fuß“) im Straßenverkehr nicht links, sondern rechts vom Fahrrad laufen. Das will geübt sein, am besten mit einem eigenen Kommando (z.B. „Fahrrad“ oder „bei mir“). Zunächst auf einem ruhigen Hof oder Parkplatz mit längerer Leine gewinnt der Hund Vertrauen zu dem für ihn vielfach zunächst noch unbekannten Vehikel. Man kann im Übrigen schon Welpen mit einem Fahrrad vertraut machen, ohne dass sie gleich am Rad mitlaufen müssten. Ein paar Meter lockt man sie mit Leckerchen dem Rad zu folgen, lässt sie die Geräusche einschließlich Klingel hören.

Ab wann junge Hovawarte alt genug sind, am Rad zu folgen, ist umstritten. Einige Fachleute halten dies erst für sinnvoll, wenn der Hund ausgewachsen ist, andere empfehlen bereits kurze Strecken ab zehn Monaten. Eine neue Bewegungsstudie, die Prof. Fischer für den VDH koordiniert, soll diesen Aspekt klären helfen. In der ersten Gewöhnungsphase (auf dem Garagenhof oder Parkplatz) hält der Hundeführer die Leine in der Hand, um jederzeit loslassen zu können, wenn nötig.

(Abb. links) Auch später behält die überwiegende Mehrheit der fahrradfahrenden Hundehalter diese Methode bei, wohl wissend, dass dies ausgesprochen gefährlich und unfallträchtig ist. Zieht der Hund einmal plötzlich zur Seite weg, kommt der Fahrer schnell aus dem Gleichgewicht, ganz gleich ob er einhändig radelt oder die leinenführende Hand am Lenker hat. Auch die Absicht, ganz schnell loszulassen, wenn etwas passiert, ist keine Lösung, denn solche Dinge passieren zu plötzlich, um noch reagieren zu können. Ganz abgesehen davon, dass es nicht minder gefährlich ist, seinen Hund etwa im Straßenverkehr in einer kritischen Situation einfach loszulassen. Und illegal ist dies auch noch, denn das Mitführen von Tieren im Straßenverkehr ist gem. § 28 Abs. 1 StVO nur erlaubt, wenn der Führer ausreichend (und das heißt dauerhaft) auf sie einwirken kann.

Die sicherste Alternative ist ein sog. „Sprinter“ oder „Dog Runner“, eine Befestigungsmöglichkeit an der stabilsten Stelle des Rades, nämlich unter dem Sitz des Fahrers. Die Industrie bietet dafür zahlreiche Lösungen für jeden Geldbeutel an, von der starren Stange bis hin zur geschwungenen Befestigung mit starker Feder, die seitliche Bewegungen des Hundes aufnimmt. So hat der Fahrer zu jeder Zeit beide Hände frei zum Lenken, Bremsen und zum Ankündigen des Abbiegens.

Wie weit darf die Tour gehen? Ein gut trainierter Hund hat mit 50 Tageskilometern keine Probleme, wenn einige Rahmenbedingungen erfüllt sind. Das Tempo ist so zu wählen, dass unser Hovawart bequem traben kann. Das ist bei ca. 12 km/h der Fall. Alle 30 Minuten ist eine kurze Verschnaufpause hilfreich, in der der Hund Wasser angeboten bekommt. Nach spätestens zwei Stunden sollte eine längere Pause von 15 bis 20 Minuten eingelegt werden, in der unbedingt die Pfoten zu kontrollieren sind. Wird der Hund widerwillig, ist er überfordert. Das sollte der aufmerksame Hundeführer nicht ignorieren.

Der gesamte Organismus, vor allem der Bewegungsapparat des Hundes im Allgemeinen und erst recht des Hovawarts ist auf Langstrecke eingerichtet. Ein äußerst effizientes, kraftsparendes Pendelwerk der diagonalen Beinpaare und eine nicht minder effiziente Sauerstoffversorgung der Muskulatur, die ein  Übersäuern fast unmöglich macht, ist ein fast unerschöpfliches Bewegungs-Kraftwerk. Der limitierende Faktor ist meistens der Mensch mit und ohne E-Bike. Jeden zweiten Tag morgens früh oder nach Feierabend eine Stunde Fahrradfahren mit dem Hovawart ist gut für Körper und Geist – bei Mensch und Hund! Auf geht’s!

Sprinter oder DogRunner als Fahrradleinenbefestigung für sicheres Radfahren mit dem Hund.
Kein ruckartiges Ziehen mehr, der Hund kann nicht vor oder zwischen die Räder laufen.


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Beitrag eingestellt durch presse.olnds

Süße Hovawart Hunde